Die richtige Tourenplanung!

Wer im Winter in den Bergen unterwegs ist, sollte sich auch den laurnden Gefahren bewußt sein. Im Winter ist die genaue und richtige Tourenplanung umso beutsamer, als die Verhältnisse in allen Belangen extremer sind! Wind und Wetter, genaue Kenntnis des Geländes und das richtige Einschätzen der eigenen Fähigkeiten spielen dabei die entscheidenden Rollen. Und zur gewissenhaften Tourenplanung gehört die frühzeitige Beachtung so ziemlich aller möglichen Gefahrenpotentiale! Eine kurze Zusammenfassung, was man so alles beachten sollte.

 

Die passende Tour für die eigenen Fähigkeiten wählen

Selbstüberschätzung ist eine der größten Gefahrenquellen, die man mit der Wahl der richtigen Tour bereits im Vorfeld ausschalten kann. In den meisten gängigen Online-Tourenportalen und gedruckten Tourenführern sind sehr gute Beschreibungen von Länge, Steilheit und technischer Schwierigkeit angegeben! Nicht gleich mit einer langen, schwierigen Tour beginnen, sondern sich im Laufe der Saison kontinuierlich steigern. Das gilt nicht nur für AnfängerInnen sondern auch für Erfahrene BergsportlerInnen!

Empfehlenswerte Online-Tourenportale:

Outdooractive          Bergsteigen.com          http://www.skitourengehen.info/skitouren

 

Das Wetter beobachten

WetterFür eine gute und sicher Tourenvorbereitung sollte das Wetter im Tourengebiet nicht erst am Tag der Tour beachtet werden. Die Beobachtung der Wetterentwicklung hilft bei der Entscheidung über das richtige Tourengebiet und bei der Tourenwahl. Unbedingt zu beachten ist das Bevorstehen einer Kaltfront: dann ist nämlich von einer alpinen Tour unbedingt abzuraten. Eine Kaltfront bedeutet im Allgemeinen einen enorm schnellen Wetterumschwung mit Kälteeinbruch, Sturm und Niederschlag. Wenn überhaupt Touren, dann im Flachland, in der Nähe von Schutzmöglichkeiten.

Webtips:

ZAMG         Meteoblue          Bergfex

 

Lawinenlagebericht ernst nehmen

Bildschirmfoto 2017-01-20 um 13.13.53Der Lawinenlagebericht bietet alle Informationen über Schneedeckenbeschaffenheit und der zu erwartenden Lawinengefahr. In Österreich wird für jedes Bundesland ein eigener Lawinenlagebericht herausgegeben, die im Grunde gleich aufgebaut sind. Ab Lawinenwarnstufe 4 sollte von Touren im Gebirge abgesehen werden. Bei Warnstufe 3 sollte man im flacheren Gelände bleiben.

Dazu sind die Daten von hunderten Messtationen in allen Regionen Österreichs mit Schneeprofilen, Winddaten, Niederschlagsdaten etc. abrufbar (LAWIS). Somit lässt sich mit ein bisschen Erfahrung schon von Zuhause aus recht gut einschätzen, ob eine sichere Tour möglich ist. Dennoch sollten die Bedingung vor Ort erneut eingeschätzt werden.

Web:

Gesammelte Lawinenwarndienste Österreich

Achtung vor Dolinen

DolineEine besondere Gefahr im Winter sind Dolinen. Dolinen sind kurz gesagt eingebrochene Hohlräume in der Erdoberfläche. Diese können von kleinen Senken bis zu riesigen senkrechten Schächten in der Erdoberfläche reichen. Im Hochwinter sind kleinere Dolinen meist mit einer ausreichend dicken Schneedecke bedeckt und bilden keine große Gefahr. In schneearmen Wintern und vor allem im Frühjahr ist die Schneedecke über eingebrochenen Dolinen aber meist nicht mehr stabil genug um Tourengeher zu tragen. Bei Belastung bricht die Schneedecke dann ein. In Gebieten mit Dolinen (wie etwa im Toten Gebirge) sind zumeist Warntafeln  aufgestellt, die markierten Wege nicht zu verlassen. Diese sind unbedingt zu beachten! Abseits der markierten Wege besteht absolute Lebensgefahr!

 

Generell gilt für Touren im Winter: Zweifel sind fehl am Platz! Erst wenn alle Risikofaktoren beurteilt sind und man sich zu 100% sicher ist, kein Risiko einzugehen, ist eine Tour sicher! Ansonsten besser Tour absagen, alternative Tour wählen oder zur Not unterwegs umkehren!